Informationen zur Katholischen Arbeitnehmer-Bewegung

Die KAB - ein engagierter Sozialverband

 

Die Katholische Arbeitnehmer-Bewegung (KAB) ist ein starker Sozialverband, in dem etwa 200.000 Frauen und Männer bundesweit organisiert sind. Die Aktivitäten der KAB richten sich nicht ausschließlich an die eigenen Mitglieder, sondern stehen allen offen, die sich den gesellschaftspolitischen Zielen der KAB verpflichtet fühlen.

 

Unser Leitmotiv

 

Übergeordnete Zielsetzung der KAB Deutschlands ist die Gestaltung einer gerechten und solidarischen Gesellschaft, in der allen Menschen die gesellschaftliche Teilhabe und Teilnahme ermöglicht wird. Entsprechend versteht sich die KAB vor allem als Interessenvertretung für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, für Frauen und Familien sowie für ältere und sozial benachteiligte Menschen. Orientierung bieten dabei die Prinzipien der Kirchlichen Sozialverkündigung, nach denen der Mensch und nicht die Wirtschaft im Mittelpunkt der politischen Entscheidungen zu stehen hat.

 

KAB ist Bewegung für soziale Gerechtigkeit

 

Aus unserem Selbstverständnis Kirche zu sein und in der Arbeiterbewegung zu wurzeln, ist die KAB politische Bewegung, Selbsthilfebewegung, Bildungs- und Aktionsbewegung sowie internationale Bewegung.

 

KAB ist politische Bewegung

 

Durch ihre Aktionen und Modelle, durch Programmatik und Bildungsangebote, durch Selbsthilfe und Interessenvertretung gestaltet die KAB Gesellschaft, Staat, Wirtschaft und Kirche. Sie wirkt mit an der Überwindung ungerechter Strukturen und entwirft gesellschafts- und Sozialpolitische Perspektiven.

Aufgabe der KAB ist es:

  • politische und gesellschaftliche Beteiligungsformen zu ermöglichen und zu unterstützen,

  • als gesellschaftliche Interessenvertretung aktiver Gruppen zur Verfügung zu stehen.

 

KAB ist Selbsthilfebewegung

 

In einem Prozess der Aktivierung eröffnen sich Chancen für die Beteiligten, einen neuen Zugang zur Gestaltung der Demokratie zu finden. Die Situation von abhängig Beschäftigten erfordert spezifische rechtliche Information und Vertretung. Die Beratung in arbeits- und sozialrechtlichen Fragen sowie die Vertretung der Mitglieder vor Gericht sind für die KAB praktizierte Selbsthilfe der Mitglieder gegen soziale Ungerechtigkeiten im Betrieb und in der Gesellschaft.

 

KAB ist Bildungs- und Aktionsbewegung

 

Die Bildungsarbeit der KAB ist Teil eines lebenslangen Lernprozesses. Bildungsprozesse in der KAB haben den strukturellen Wandel der Gesellschaft mit den sich ändernden Arbeits- und Lebensvollzügen im Blick; sie finden in der konkreten Lebenssituation und in der Auseinandersetzung mit der gesellschaftlichen Realität statt. Ziel ist die Herausbildung sozialer Kompetenz. Die Bildungsarbeit der KAB fühlt sich in besonderer Weise der Persönlichkeitsentwicklung des einzelnen wie auch der Zielsetzung einer menschengerechten und solidarischen Gesellschaft verpflichtet.

 

KAB ist internationale Bewegung

 

Um gegen die Missachtung der sozialen und politischen Menschenrechte und gegen die wachsende Armut zu kämpfen, ist die KAB gemeinsam mit katholischen Arbeitnehmerorganisationen aus 52 Ländern Mitglied der Weltbewegung Christlicher Arbeitnehmer (WBCA).
Das Weltnotwerk ist das internationale Hilfswerk der KAB.

 

KAB Geschichte

 

Die Anfänge

Die KAB entstand als Zusammenschluss von Arbeitervereinen, die sich seit Mitte des 19. Jahrhunderts als Bildungs- und Selbsthilfevereine konstituierten. 1849 gründete sich der erste Arbeiterverein u. a. als Unterstützungskasse in Regensburg. Ab 1860 entstanden die christlich-sozialen Vereine, die angesichts der "sozialen Frage" gleiche politische, soziale und gesellschaftliche Rechte für die Arbeiterinnen und Arbeiter einforderten. Mit ca. 22.000 Mitgliedern im Jahre 1872 waren diese Vereine zusammengenommen die mitgliederstärkste Arbeiterorganisation in Deutschland.

 

Wilhelm Emmanuel von Ketteler

Einer der großen Förderer von Zusammenschlüssen der Arbeiterschaft war der Mainzer "Arbeiterbischof" Wilhelm Emmanuel von Ketteler, der sich bereits als junger Priester in seinen Adventspredigten 1848 im Mainzer Dom mit der sozialen Frage auseinandergesetzt hatte. Entgegen dem kirchlichen Zeitgeist, die Notlage der Arbeiterschaft ausschließlich durch Caritas zu beseitigen, setzte Bischof Ketteler auch auf eine aktive Interessenvertretung der Arbeiterschaft. Eine Biographie von Wilhelm Emmanuel von Ketteler findet sich im Krchenlexikon des Verlags Traugott Bautz oder bei Wikipedia.

 

(Texte von der Homepage der KAB Deutschlands, dort finden Sie auch weitere Infos)